Verteiler: Redaktionen von Medien
in Bremen; nachrichtlich: BI-Unterstützer/innen und verkehrspolitisch
interessierte Multiplikator/innen (Beiräte)
„Heute schlimmer als früher!“ – Anwohner/innen fordern von der Deutschen
Bahn (DB) aktiven Lärmschutz
Anlässlich des Umbaus des Concordia-Tunnels standen beim gut
besuchten jüngsten Treffen der Bürgerinitiative „Keine Stadtautobahn durch
Bremen!“ (Einladung unter: http://www.keine-stadtautobahn.de/BI-Einldg/Einladung20080609.php)
Fragen des Lärmschutzes im Umfeld der Gleiskörper der
Deutschen Bahn im Vordergrund des regen Gedankenaustauschs, an dem der
Beiratssprecher Mitte, Dr. Michael Rüppel (GRÜNE), und in Vertretung des
Beiratssprechers Schwachhausen, Ralf Saxe, das Beiratsmitglied Patrick Meiß
(GRÜNE) teilnahmen.
Von anwesenden Juristen wurde daran erinnert, dass erst vor
rd. zwei Jahrzehnten die Bahn nur per Gerichtsbeschluss gezwungen werden
konnte, mit den bei der Toilettenbenutzung in Zügen anfallenden Fäkalien nicht
weiter die Umwelt zu belasten, sondern diese „systemimmanent zu entsorgen“.
Im Blick die heutigen akustischen
Belastungen durch die innerstädtischen Gleiskörper stellten mehrere
Anlieger/innen ein höchst widersprüchliches Verhalten der DB fest: Einerseits
seien zwar vor einigen Jahren im Bereich östliche Vorstadt / Mitte /
Schwachhausen Schallschutzwände errichtet oder mit Zuschüssen für
Schallschutzfenster Maßnahmen passiven Schallschutzes gefördert worden,
andererseits sei danach aber die Zahl der Züge, insbesondere des nächtlichen
Güterverkehrs, so erheblich gesteigert worden, dass die Lärmbelästigung „heute
schlimmer als früher“ sei.
Im Blick auf die prognostizierte weitere Erhöhung des
Güterverkehrs durch den Hafenausbau in Wilhelmshaven ist deshalb ein tatkräftiger
Einsatz für aktiven Lärmschutz bei allen Beteiligten und Zuständigen zwingend
geboten. Als wichtigste Form aktiven Lärmschutzes wird dabei die Minimierung
des DB-Güterverkehrs auf innerstädtischen Gleisen gefordert – wie für den
Lkw-Verkehr gibt es auch für die Eisenbahn geeignete alternative Umfahrungen.
Zudem ist die Technik bei Gleisbau und Fuhrpark der DB beträchtlich
vorangeschritten, so dass auch bei Schienen (häufiger Schleifen), Schwellen (aus
Gummi), Schotter, Achsen, Rädern und Bremsen heute erhebliche
Schallreduzierungen möglich sind.
Die Beiräte als zuständige Träger kommunaler Belange müssen
diesem Thema die gebotene Aufmerksamkeit widmen und der Bremer Senat habe als
Verhandlungspartner der DB den Auftrag, entsprechende Handlungskonsequenzen von
der Bahn einzufordern und ggf. durchzusetzen. Mit Unverständnis wurde die
Auskunft aus dem Hause des Senators für Umweltschutz aufgenommen, dass die vom
Oberverwaltungsgericht mit Urteil vom 21. November 2006 (sic!) geforderte
Verpflichtung, unter Beachtung der Hinweise des Gerichts beim Umbau des
Concordia-Tunnels für aktiven Lärmschutz zu sorgen, bis heute lediglich zu der
Auskunft „Stellungnahme in Arbeit“ geführt habe. Auch vor diesem Hintergrund
wurden die Beiratssprecher gebeten, den Forderungen der Anwohner/innen weiterhin Aufmerksamkeit zu schenken und Nachdruck zu verleihen. Die Teilnehmer/innen des BI-Treffens vereinbarten, beim
nächsten Treffen am 8. September 2008 diesen Punkt auf der Tagesordnung zu
behalten und weiterhin auf einer Stellungnahme des Umweltsenators zu bestehen. Der Kontakt zu weiteren Sachverständigen wird ausgebaut
Bremen, 15. Juni 2008
Verfasser / zuständig für Rückfragen:
Bürgerinitiative (BI)
"Keine Stadtautobahn durch Bremen!" c/o Günter Knebel, Ludwigsburger Str. 22 28215 Bremen, Tel.: 0421 374557,
mobil: 0160 91966234 knebel@keine-stadtautobahn.de www.keine-stadtautobahn.de
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